2015-05-18

Leblose Gesellschaft: Wo ist das Feuer geblieben?

Wer den gegenwärtigen alltäglichen Gesellschaftskreislauf näher beobachtet, wird mitunter große Trauer verspüren. Millionen Menschen leben tagein, tagaus nach dem gleichen Rhythmus, erliegen staatlichen Vorgaben und scheinen vom selbstbestimmten Dasein weit entfernt, manche wirken gar völlig leblos. Die Psychologie der Massen hat über Jahrhunderte vollends ihre Wirkung entfaltet.



Damit Menschen dieses Konstrukt niemals hinterfragen, werden sie mithilfe des Geldsystems unter stetigen Zeitdruck gesetzt. Arbeit hat insbesondere im heutigen Zeitalter an Wertschätzung verloren. Zukunftsperspektive wird lediglich jenen gewährt, welche gewissenlose Ausbeutung praktizieren, wortwörtlich über „Leichen“ gehen. Demzufolge müssen schwer arbeitende Bürger dem endlosen Überlebenskampf frönen, jedwede Träume kontinuierlich unterdrücken. Natürlich beinhaltet so eine Lebenskultur drastischen Energieverbrauch.

Ergo sind Menschen froh, Abends etwas Ruhe vorzufinden. Viele spüren mitunter Nachts etwas Freiheit, weil dann sämtliche Verwaltungsorgane ruhen, woraufhin Schlafstörungen vehement zunehmen. Keinesfalls verwunderlich, da Tausende unsinnige Gesetze, haltlose Steuerpolitik, täglich eintreffende Kriegsnachrichten Resignation hervorrufen, der Mensch sich am letzten Restglück klammert. So ging über Jahre hinweg das inspirierende, kreative gesellschaftliche Feuer verloren, was einst sagenhafte Erfindungen, soziale Strukturen, große Entdeckungen ermöglichte.

Gustave Le Bon (Psychologie der Massen) äußerte:
„Dem Menschen einen Glauben schenken, heißt seine Kraft verzehnfachen.“

Exakt deshalb entwickelten Herrschaftsmächte gesteuerten Irrglauben. Nicht umsonst steht auf der Ein-Dollar-Note „In God we trust“. Aufrechter Glauben erliegt seit Jahrhunderten massiven Machtmissbrauch. Emotionale, ehrlich gemeinte Wesenszüge nutzen Systeme schamlos aus zwecks dauerhafter Festigung ihrer antihumanen Macht. Infolgedessen wachsen Wut, Hass sowie Depressionen, wodurch Menschen stetig verwirrter indirekt Kriegstreiber unterstützen, Hauptsache sie erhalten Ruheminuten, woraus meistens trügerische Sekunden hervorgehen.

Dazu gibt es im Buch „Psychologie der Massen“ eine äußerst aufschlussreiche Textpassage:

„Die Daseinsberechtigung der Götter, Helden und Dichter besteht darin, den Menschen ihren Anteil an Hoffnungen und Täuschungen zu geben, ohne die sie nicht leben können. Eine Zeitlang schien die Wissenschaft diese Aufgabe zu übernehmen. Sie hat sich aber bei den idealhungrigen Gemütern um ihr Ansehen gebracht, weil sie nicht mehr genug zu versprechen wagt, und nicht genug zu lügen weiß.“

Wo liegt der generelle Wendepunkt? Reale Hoffnungen sollten zweifelsohne Träumen, Helden oder gewissen Fantasie-Konstrukten Entfaltungsspielraum gewähren, allerdings fernab boshafter Einflüsse. Weil genau das jedoch kaum mehr möglich, vergraben Millionen Menschen ihre Träume, funktionieren einfach, kämpfen gegen Gefühle an. Die Folge? Kriege, Gewalt, Armut und kollabierende Systeme. Sobald intensive, lebendige Nächte auch den Tag überstehen, gewinnen Menschen freiheitliche Werte zurück.

Ihr
Joachim Sondern

Quelle:  https://buergerstimme.com/Design2/2015/05/leblose-gesellschaft-wo-ist-das-feuer-geblieben/

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